Unter Kompressionsbehandlung wird eine Therapie verstanden, die mittels Verbänden oder einem Strumpf Druck von aussen auf das Bein ausübt. Dieser wirkt bis in die tiefen Gewebeschichten und führt dazu, dass sich die krankhaft erweiterten Venen verengen. Die funktionslosen, nicht mehr schliessenden Venenklappen werden hierdurch derart aufeinander gepresst, dass sie ihre Ventilfunktion wieder erfüllen können. Als Folge erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit des venösen Blutes, der Rückfluss wird normalisiert und die Stauung lässt nach. Nun können die eingelagerten Gewebeflüssigkeiten und Entzündungsstoffe wieder abtransportiert werden. Schwellungen (Ödeme) und Entzündungen bilden sich zurück, “offene Beine” beginnen abzuheilen.
Die Kompressionstherapie empfiehlt sich besonders
- nach einer Venenoperation, um Blutergüsse zu vermeiden und das Ergebnis zu sichern
- nach einer Verödungstherapie, um eine optimale Verklebung der Venen zu erreichen
- bei einer Venenentzündung oder -thrombose zur Behandlung der Schwellung und Stauung zur Entstauungsbehandlung des Beines
- bei allen fortgeschrittenen Venenleiden, die mit starken Hautveränderungen wie z.B. Verhärtung oder “offenem Bein” einhergehen
Die Kompressionstherapie wirkt dann besonders gut, wenn sich der Patient viel bewegt. Er aktiviert hiermit die Beinmuskulatur, die den venösen Abstrom aus dem Bein verstärkt und die aufgequollenen Gewebe gegen den Strumpf oder Verband ausmassiert.